(wdt) Mitte Februar 1998 trafen sich in Berlin die jeweils vier besten Mannschaften der Gruppen Nord und Süd, um ihr erstes Finale der ein Jahr zuvor gegründeten Bogen-Bundesliga auszutragen. Als Gründungsmitglied hatte sich auch die Schützengilde Welzheim einen Finalteilnahmeplatz gesichert. Welzheim wurde Fünfter. Seither war Welzheim bei jedem Finale mit von der Partie – als einzige Mannschaft aus dem Süden. Die Bilanz der Welzheimer: fünf deutsche Mannschafts-Meistertitel.

Hatten sich die Welzheimer in den vergangenen Jahren die Finalteilnahmen oftmals vorzeitig gesichert, so zeigt die Tabellensituation vor dem entscheidenden Wettkampftag in dieser Saison ein ganz anderes Bild.

Nach vorne ist für das SGi-Team nichts mehr möglich. Tacherting ist Vorrundenplatz eins sicher. Ebersberg hat genügend Vorsprung, um auf Platz zwei zu landen. Ein Blick ans Tabellenende zeigt: Schömberg wird den Abstieg nicht vermeiden können, München und Freiburg kämpfen um den Klassenverbleib.

In der Tabellenmitte herrscht Gedränge. 28 Punkte (Platz 3) stehen für Welzheim zu Buche. 26 Zähler haben Bayreuth (Platz 4) und Villingen-Schwenningen (Platz 5) auf der Habenseite ihrer Konten verbucht. Im Klartext: Zwei Zähler entscheiden über die Plätze drei bis fünf und damit über die 26. Finalteilnahme der Welzheimer. Und nur wer mindestens auf Platz vier landet ist beim Finale in Wiesbaden dabei. Platz fünf verdammt zum Zuschauen.

Da Siege gegen die extrem starken Mannschaften aus Tacherting und Ebersberg nicht zu erwarten sind, kann sich die SGi eine Finalteilnahme nur sichern, wenn die vermeintlich schwächeren Mannschaften aus Schömberg, München und Freiburg besiegt werden und mindestens einem direkten Konkurrenten aus Bayreuth oder Villingen-Schwenningen eine Niederlage beigebracht wird.

Diese Aufgabe ist für das SGi-Trio nicht unlösbar, birgt aber auch eine enorme nervliche Anspannung in sich. Noch nie waren die Welzheimer einer solch prekären Situation ausgesetzt. Und die Schützen wissen: Im Bogensport entscheidet oft ein einziger Millimeter über Sieg oder Niederlage – in diesem Fall über Finalteilnahme oder zuschauen. Für Hochspannung ist also am Samstag in der Welzheimer Franz-Baum-Halle gesorgt.