(wdt) Die Teilnahme am Bundesligafinale war den Welzheimern schon vor dem letzten Wettkampftag sicher, der Titel des Südmeisters war kaum noch in Gefahr. Ganz gelassen konnte das Team von Sandra Sachse deshalb den finalen Vorrundenwettkampf in eigener Halle bestreiten. Und trotzdem wurde es zu einem Wechselbad der Gefühle, sowohl für Sachses Team als auch für den zweiten Kreisvertreter Fellbach, der in allerletzter Sekunde den Abstieg vermeiden konnte.

41:01 Punkte, zehn Punkte Vorsprung vor Ebersberg, 12 Punkte Vorsprung vor Tacherting. Das war die Ausgangssituation für die Welzheimer vor dem vierten und letzten Wettkampftag in der Bogen-Bundesliga Gruppe Süd. Die Finalteilnahme war bereits geschafft, der Titel des Südmeisters zum Greifen nah. Blieb nur eine Unsicherheit. Wie würden sich Jeff Henckels, Simeon Schaaf und Sven Herzig schlagen, nachdem Christian Weiß seine Teilnahme absagen musste und Yannic Heinkel verletzungsbedingt ausfiel?

Die erste Begegnung verlief für die Welzheimer wie gewohnt: Tabellenletzter Pressath wurde standesgemäß mit 6:0 in die Schranken verwiesen. Wer aber glaubte, dass die Welzheimer in gleicher Manier weitere Siege einfahren würden, sah sich getäuscht. Bereits gegen den Tabellenvorletzten aus Freiburg gab’s ein ganz hart umkämpftes Fünfsatzmatch, das letztendlich in der ersten Saisonniederlage der Welzheimer mündete. Mit 55:55, 56:57,57:56,56:56 und 56:54 entschieden die Breisgauer die Begegnung denkbar knapp für sich. Die beiden Folgebegegnungen sicherten sich wiederum Sachses Team. Fellbach wurde klar mit 6:2 besiegt. Das Team aus Boxdorf leistete in der in der vierten Begegnung erheblichen Widerstand, hatte aber schlussendlich mit 4:6 ebenfalls das Nachsehen.

Die zweite Saisonniederlage gab’s für Welzheim im fünften Match. Östringen, das in dieser Begegnung zweimal die Maximalpunktzahl von 60 Ringen erreichte, zwang das Welzheimer Trio klar mit 6:0 (57:56, 60:58, 60:59), in die Knie. Tacherting konnte im vorletzten Match knapp mit 6:4 besiegt werden, die finale Begegnung musste wiederum abgegeben werden. Ebersberg holte sich mit einem 6:2 die Punkte.

Nun wird es für die Welzheimer ernst. Die SGi fährt als Südmeister zum Bundesligafinale nach Wiesbaden und hat dort die Chance, den sechsten Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters zu holen. Mit Ringzahlen zwischen von 55 oder gar 54, wie sie beim jetzigen Heimkampf teilweise erzielt wurden, wird es aber schwer werden, sich gegen Tacherting und die beiden starken Nordvertreter aus Querum und Berlin in der Gruppenphase zu behaupten. Bei einem Ausscheidungswettkampf gelten aber bekanntermaßen andere Gesetze und zudem ist Christian Weiß beim Finale wieder mit an Bord.  Deshalb fahren das Team und ein Fanbus mit 50 SGi-Anhängern am 20. Februar optimistisch gestimmt in die Hauptstadt Hessens.

Um den Klassenerhalt zittern musste Fellbach bis zum letzten Pfeil. Mit vier Punkten Vorsprung (14:28) ging Fellbach vor dem zweiten Abstiegskandidaten Freiburg (10:32)  in den letzten Wettkampftag. Zur Pause war der Vorsprung aber bereits bis auf einen Zähler geschrumpft. Fellbach unterlag Tacherting, ebenso wie Ebersberg, Welzheim und Östringen, während Freiburg gegen Welzheim und Östringen punkten konnte. Der Pausenstand versprach Hochspannung: Fellbach 14 Pluszähler, Freiburg 13. Das direkte Abstiegsduell gegen Freiburg hätte den Fellbachern Sicherheit geben können, ging aber mit 6:4 denkbar knapp an die Breisgauer. Fellbach fand sich damit vor den beiden letzten Begegnungen auf einem Abstiegsplatz wieder. Im vorletzten Duell schaffte Fellbach gegen Pressath einen 6:4 Sieg, Freiburg gegen Boxdorf nur ein Unentschieden. Punktegleichstand 16:38, Platz sechs für Fellbach aufgrund der besseren Punktedifferenz. Ein Sieg gegen Boxdorf musste her. Und den schafften Jana Exner, Kai Müller, Stefan Preischl und Achim Beck nach eine spannenden Fünfsatzmatch (56:53, 57:59, 51:58, 55:54, 57:53) denkbar knapp mit 6:4. Punktegleich mit Freiburg (18:38) aber mit einer um sechs Punkte besseren Satzdifferenz war der Klassenerhalt für Fellbach schließlich gesichert.

In der Regionalliga erreichten die SGi-ler Bärbel Bös, Jonathan Schaaf und Jannic Röger das gesteckte Ziel. Mit drei Siegen schaffte das junge Team Platz drei in der Endabrechnung. Den Abstieg nicht vermeiden konnte das dritte Team der Welzheimer. In der Württembergliga gingen die Welzheimer als Tabellenletzter in den finalen Wettkampftag und dabei blieb es auch. Welzheim drei steigt in die Landesliga ab.